EVP Brief 02-2024 / September 2024

Mein Zuhause

In diesem Jahr wurden weite Teile in unserem Land von schweren Überschwemmungen und Murgängen verwüstet. Dabei gab es, nebst grossen Schäden an Gebäuden und Infrastruktur, auch Menschenleben zu beklagen. Viele Menschen mussten ihr «zu Hause» fluchtartig verlassen. Einige von ihnen können nie mehr zurück, weil es zu gefährlich ist. Sie müssen an einem neuen Ort ein neues Leben beginnen.

In vielen Teilen dieser Welt toben Kriege und Konflikte. Auch da haben viele Menschen keine andere Wahl als ihre angestammtes «zu Hause» zu verlassen. Meistens wissen sie nicht, wo sie eine neue Heimat finden werden. Viele Menschen verlieren in diesen Auseinandersetzungen auch ihr Leben.

Ich lebe hier in Konolfingen und muss mich nicht fürchten, dass ich plötzlich mein «zu Hause» verlassen muss. Trotzdem habe ich mich gefragt, wie es mir ergehen würde, wenn ich plötzlich mein gewohntes Umfeld verlassen müsste. Ich bin mir bewusst, dass solche Gedankenspiele kaum mit der Wirklichkeit übereinstimmen. Mir wurde jedoch neu Bewusst, welch ein Privileg es ist, an einem sicheren Ort zu wohnen und zu leben. Dankbar bin ich auch, dass ich nicht in einem Land geboren wurde, wo kriegerische Konflikte herrschen.

Unsere Bundesverfassung beginnt mit der Präambel: Im Namen Gottes des Allmächtigen! Das Schweizervolk und die Kantone in der Verantwortung gegenüber der Schöpfung, … Ich glaube, dass die Besinnung auf Gott den Allmächtigen Teil unserer Stabilität und Sicherheit ist trotz den Konflikten, die es auch in unserem Land gibt.

Sollte auch mich ein Schicksalsschlag treffen, hoffe ich, dass mein Glaube an Gott mir hilft nicht zu verzagen. Er sagt ja in Heb.13,14: «Denn auf dieser Erde gibt es keine Stadt, in der wir immer zu Hause sein können.»

Walter von Aesch